Teebeutel sind hervorragend geeignet, um Strukturen ins Bild zu bekommen. Ich liebe es, Dinge, die eigentlich weggeworfen werden, in Bildern zu integrieren. Teebeutel und Seidenpapier, das zwischen Kleidungsstücken liegt, werden von mir gesammelt, bis eines Tages ein Bild danach schreit, mit den unterschiedlichen Papieren mehr Struktur und auch Farbe zu erhalten.
Da ich nur mit natürlichen Bindemitteln arbeiten möchte, hatte ich am Anfang tatsächlich Schwierigkeiten, das Teebeutelpapier zum Haften zu bekommen. Immer wieder konnte ich es nach dem Trocknen abziehen. Mit einer Mischung aus Ei und Kasein ist es mir gelungen. Gerne arbeite ich die seidenartigen Papiersorten auch in meine Marmormehl-Arbeiten ein.
Für diese Bilderreihe habe ich Fabriano Ingres Papier gewählt, da die Farbe nicht so schnell einsackt. Sie liegt auf der Oberfläche und so kommt es zu eigenwilligen Strukturen, die ich selbst nicht planen kann. Auch wenn ich eine Idee habe und die Farbe aufs Papier bringe, möchte ich, dass der Zufall sich ebenfalls einbringt. Unsere kontrollierte Welt muss ab und an durchbrochen werden, sonst können wir keine neuen Wege gehen. Es ist gar nicht so einfach, den Prozess zwar in Gang zu setzen, ihn dann aber sich selbst zu überlassen. Probiert es selbst einmal im Alltag aus und überlasst eine Sache sich selbst. Gebt die Kontrolle ab und spürt einmal, wie schwer das fallen kann.
Maße: ca. A3 (297 x 420 mm), Preis aller drei zusammen: 150 Euro